Gegner-Interview
„Es spielen ja auch viele Menschen Lotto…“

Nürnbergs Trainer Michel Köllner über die anstehende Aufgabe für seine Mannschaft in der Allianz Arena

Herr Köllner, was trennt den FC Bayern vom 1. FC Nürnberg?

„Uns trennen ganz viele Dinge vom FC Bayern. Die einen sagen eine Liga, die anderen Welten und wieder andere sagen: Uns trennen Galaxien. Wir sind nicht nur Außenseiter, sondern eigentlich ohne Chance. Aber daraus ziehen wir auch unsere Hoffnung. Du brauchst in München ein perfektes Spiel. Du musst überragend verteidigen und auf der anderen Seite einen Gegner erwischen, der sein eigenes Spiel nicht auf den Platz bekommt. Dass das in dieser Saison machbarer ist als normal, hat man in manchen Spielen der Bayern gesehen.“

Wie stellen Sie die Mannschaft ein, um an die Sensation zu glauben?

Ich hoffe, dass meine Spieler dieses Spiel als Chance begreifen. Es spielen ja auch viele Menschen Lotto, obwohl sie wissen, dass die Hoffnung auf einen Sechser minimal ist. Sie haben trotzdem eine Riesenfreude daran. Und genauso fahren wir nach München. Wenn wir unsere Dinge auf den Platz bringen, besteht eine minimale Chance.

Nehmen Sie sich das 3:3 von Fortuna Düsseldorf zum Vorbild?

Wir können keine Blaupause von Düsseldorf machen, auch weil wir andere Spielertypen haben. Wir stellen uns aber darauf ein, dass die Bayern 80 Prozent Ballbesitz haben und wir selbst den Ball nicht oft sehen. Wir werden viel laufen müssen, aber das haben wir auch am Montag gegen Leverkusen schon gut gemacht. Wir müssen schon für Entlastung sorgen, eigenen Ballbesitz haben. Das ist angenehmer zu spielen, als wenn du nur hinten drinstehst. Wir werden uns nicht verstecken.“