Nachbericht
Im Schlussakt ohne Kraft

Die Finalserie um den BBL-Titel 2022 ist eröffnet und die Bayern-Basketballer liegen 0:1 zurück: Das Team von Cheftrainer Andrea Trinchieri verlor ein umkämpftes, erstes Endspiel bei Alba Berlin nach einem späten Einbruch mit 73:86 (43:40). Die Münchner lagen vor etwa 10.500 Fans noch 65:61 vorn (32.), mussten jedoch nur 46 Stunden nach dem Endspieleinzug von Bonn im Schlussviertel (11:25) dem Kraftverlust des fünfteiligen Halbfinales Tribut zollen. Die Chance zum Ausgleich besteht im Heimspiel am Dienstag im Audi Dome für den FCBB, der in Andreas Obst (17) seinen besten Werfer hatte.

65:61-Führung

Nach einem flotten ersten Viertel führte Alba durch acht Dreier und ein leichtes Übergewicht beim Rebound 33:30 (14.), doch die Bayern ignorierten lange die Müdigkeit und blieben cool (40:35/18.). Und: Die Chance war im dritten Viertel da für einen höheren Vorsprung als 58:52 (27.). Nun scorte Alba übers Brett, die Münchner Konzentration ließ nach, ablesbar an zehn Ballverlusten nach der Halbzeit. Beim 68:77 (37.) war der Widerstand gebrochen.

Die Stimmen:        

Andrea Trinchieri, Chefcoach München: „Gratulation an Alba, sie waren im letzten Viertel besser und verdienen den Sieg, weil sie in den letzten sieben Minuten ihre beste Leistung gezeigt haben. (…) Wir haben vor 48 Stunden gespielt und hatten physisch und psychisch keine Energie mehr. Wir haben das Spiel über 33, 34 Minuten gut kontrolliert, bevor uns die Kraft ausgegangen ist. Ich denke jedoch, dass wir kein gutes Spiel hatten. Wir haben die Rebounds nicht kontrolliert und waren wirklich schwach in der Defense. Alba hat 15 Dreier getroffen und damit ist es fast unmöglich, auswärts zu gewinnen. Die andere Sache ist, dass sie physischer als wir waren und sich auch besser an die Regelauslegung angepasst haben. (…) Aber uns ist ganz sicher der Kraftstoff ausgegangen, wir hatten jetzt drei Spiele in den letzten sechs Tagen und mussten reisen. Doch trotz dieser objektiven Fakten finde ich, dass wir besser hätten spielen können und sollen. Wir haben jetzt einen Tag frei, um uns wieder aufzuladen und dann die bestmögliche Leistung für Dienstag vorzubereiten. (…) Wir wurden heute in den Hintern getreten, da müssen wir die Antwort auf dem Court geben.“

Andreas Obst: „Am Ende haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Da hatten wir viele Ballverluste und haben einfache Punkte für Alba zugelassen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass uns die Kraft gefehlt hat. Wir haben die ganze Saison schon so durchgespielt. Wir müssen einfach im Kopf smarter sein und das Spiel bis zum Ende spielen. Das Ziel für das zweite Spiel? Gewinnen!“