Vorbericht
Revanche gegen St. Petersburg

Die Formulierungen wiederholen sich, doch sie sind angemessen: Vor einer immens schweren, wenn nicht der bisher schwierigsten Woche stehen die Bayern-Basketballer ab diesem Mittwoch mit drei Spielen in fünf Tagen. Dabei gastieren im viertplatzierten Zenit St. Petersburg und dem auf Rang drei gelisteten Starensemble von Real Madrid (Freitag, 20.30 Uhr) zwei EuroLeague-Teams im Audi Dome, die vor der Mannschaft von Cheftrainer Andrea Trinchieri stehen. Die strapaziöse Trilogie komplettiert dann bereits am Sonntagnachmittag (15 Uhr) das Duell mit dem Überraschungsteam der BBL-Saison, den Hamburg Towers.

Alle Spiele werden wie immer von MagentaSport gezeigt, Spielbeginn gegen Zenit ist diesmal schon um 19.30 Uhr.  

Nach der vieldiskutierten 82:84-Niederlage bei Olympiakos Piräus wird es also nicht leichter für die Münchner (11:7 Siege, Platz sechs), ihre gute Position im dichten Verfolgerfeld zu behaupten. Zumal die Personallage zuletzt dramatisch angespannt war, vom vermissten Quintett werden Zan Mark Sisko und Robin Amaize (Muskelverletzungen) definitiv erneut nicht zur Verfügung stehen. Inwieweit hingegen FCBB-Topscorer Vladimir Lucic (14,4 PpS) nach fünfwöchiger Verletzungspause die ersten Belastungen seines Comebacks überstanden hat, wird sich wahrscheinlich erst kurzfristig zeigen.


Trinchieri: „Zenit ist ein heißes Team“

„Ich schätze es sehr, dass die EuroLeague die letzte Aktion unseres Spiels bei Olympiakos überprüft und ein Statement zur Fehlentscheidung veröffentlicht hat, das zeugt von Transparenz“, sagt Andrea Trinchieri mit einem letzten Blick zurück auf den vergangenen Freitag. „Aber jetzt ist es Zeit, wieder zurück aufs Feld zu gehen und sich vielleicht das zurückzuholen, was wir im letzten Spiel verpasst haben. Zenit ist allerdings ein heißes Team, sie spielen derzeit sehr gut und gewinnen. Sie haben viel Erfahrung in ihren Reihen und mehrere Spieler, die gut Dreier treffen. Wir müssen bezüglich Konzentration und Energie auf unserem höchsten Level sein.                   

Zenit ist ohne Frage die große Überraschung in der EuroLeague, mit 11:5 Siegen befindet sich der letztjährige Tabellenletzte klar auf Playoff-Kurs. Nach einem 4:0-Start von Quarantäne-Pausen gehemmt, weisen die Russen neben ihrer Konstanz ein bemerkenswertes Detail auf: Mit acht Erfolgen aus zehn Auswärtsspielen sind sie das klar beste Team auf fremdem Terrain. Bei Efes und Real Madrid, in Valencia oder in der Vorwoche bei Panathinaikos (89:77), überall verblüffte Sankt Petersburg mit starker Defense und sehr strukturierter Offense.

Das Hinspiel der Münchner in Russland kurz vor Weihnachten gehört zu den wenigen Enttäuschungen der bisherigen Saison (75:79), als der FCBB das Spiel mit einer 60:48-Führung dominierte, um in den letzten zwölf Minuten noch zu viele Fehler für einen wertvollen Auswärtssieg in der Königsklasse zu begehen. Topscorer war damals Distanzschütze Billy Baron (8,9 PpS). Zenits beste Werfer sind Spielmacher Kevin Pangos (11,6 PpS, 6,4 ApS) sowie Center Arturas Gudaitis (9,5 PpS). US-Forward Alex Poythress (9,3/4,9 RpS) fällt dagegen verletzt aus.

Die Handschrift des spanischen Erfolgstrainers Xavi Pasqual, der vor zehn Jahren mit Barcelona die EuroLeague gewann und während der zurückliegenden Saison übernahm, zeigt ihre Wirkung auch in der osteuropäischen VTB-League: Hier ist Zenit mit 10:1 Siegen sogar Tabellenführer vor EuroLeague-Champion ZSKA Moskau (9:2).