Vorbericht
Efes‘ Titel-Jetlag ist vorbei

Zwei Topspiele, zwei schwere Aufgaben: Die Bayern-Basketballer haben rund um das dritte Adventwochenende ein Highlight-Programm vor der Brust. Denn kurz vor der nahenden Double-Week mit insgesamt drei Spielen (Olympiakos, Belgrad, Ludwigsburg) empfängt das Team von Cheftrainer Andrea Trinchieri an diesem Donnerstagabend erst den wiedererstarkten EuroLeague-Champion Efes Istanbul im Audi Dome, ehe es Sonntagabend in Berlin zum deutschen BBL-Klassiker kommt.

Spielbeginn gegen Efes ist um 19.45 Uhr (in Berlin um 18 Uhr), alle Spiele der Bayern werden live von MagentaSport übertragen. 

Auf Anadolu Efes zu treffen ist immer eine Challenge, doch dieses Mal haben die Bayern die Gewissheit: Der türkische Euro-Champion und Landesmeister kommt formstark nach München. Wie bereits in der Vorsaison (neun Niederlagen in der Hinrunde) ist Efes vergleichsweise schwach gestartet (2:6 Siege).

Aber der „Titel-Jetlag“ scheint nun endgültig überwunden zu sein: Beginnend mit dem 90:63 vor einem Monat in Berlin sammelte man vier mehr oder weniger dominante Siege hintereinander, bevor vergangene Woche hauchdünn gegen Tabellenführer Barcelona verloren wurde (93:95). Wie beim FCBB lautet die Bilanz jetzt 6:7.

„Efes ist ein großartiges Team, der amtierende Champion“, sagt Bayern-Cheftrainer Andrea Trinchieri in Erwartung einer sehr hohen Hürde. „Sie werden wieder ein Final Four-Team sein und versuchen, den Titel zu verteidigen. Ich habe sehr großen Respekt vor ihnen und wir werden über unsere Grenzen gehen müssen, um gegen sie überhaupt wettbewerbsfähig sein zu können.“

Micic, Larkin und und und

Kollege Ergin Ataman hat inzwischen auch wieder sein komplettes Orchester aus hochqualifizierten Solisten beisammen, allenfalls der Einsatz von Forward Chris Singleton soll aktuell offen sein. Doch das über Jahre eingespielte Starensemble aus prominenten Rollenspielern würde das spielend verkraften.

Im Vordergrund steht weiterhin das MVP-Duo auf den Guard-Positionen mit Spielmacher Vasilije Micic (16,6 PpS, 4,1 ApS) und Shooter Shane Larkin (13,2 PpS). Aber auch der frühere Maverick Rodrigue Beaubois (10,7 PpS, 42 % Dreier) oder der Franzose Adrien Moerman (9,3 PpS, 43 % Dreier) sind jederzeit in der Lage, ein Spiel zu übernehmen.

Als es zunächst nicht lief, wurde in Swingman Elijah Bryant mal eben ein NBA-Gewinner verpflichtet, der die Saison 2020/2021 in Milwaukee beendet hatte. In diesem illustren Kreis hat sich zuletzt bei den Big Men der Kölner Center Tibor Pleiss (9,8 PpS und 4,5 RpS in gut 18 Minuten) wieder in den Vordergrund gespielt nach einem etwas kleineren Beitrag in der Titelsaison.

„Für schwere Würfe sorgen“

Gegen die zweitbeste EuroLeague-Offense (83,1 PpS, FCBB 74,4) benötigen die Bayern also ein komplettes Spiel. Vergangene Woche, bei der insgesamt sehr konzentrierten Leistung gegen Villeurbanne (73:65), konnte der verletzte Topscorer Darrun Hilliard (15,8 PpS) im Kollektiv und dank Teamdefense bezwungen werden. Diesmal fehlen allerdings die Fans, aber Nick Weiler-Babb sieht im Münchner Audi Dome trotzdem „eine Chance, zuhause einen weiteren Sieg zu holen“ nach zuletzt drei gewonnenen Duellen auf eigenem Parkett.

„Bei Efes läuft es, aber das ist überhaupt nicht schlecht, denn du willst dich immer gegen die Besten messen“, betont der Amerikaner. „Sie haben die Top-Guards der Liga, fast weltweit. Wir müssen dafür sorgen, dass sie schwere Würfe nehmen, sich jeden Korb hart zu erarbeiten haben. Wir brauchen ein sehr gutes Spiel, das ist klar.“